Poulet Bresse | Bressehuhn | FR | 1.3-1.8 kg | auf Vorbestellung
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Das Bressehuhn mit seinem kompakten, festen Fleisch eignet sich hervorragend für eine Zubereitung im Topf (schmoren), kann aber auch wie ein normales Poulet verwendet werden.
"Poulet de Bresse" oder auf Deutsch "Bressehuhn" ist eine kontrollierte Herkunftsbezeichnung (AOC) für eine Hühnerrasse, welche aus der Region Bresse stammt (nordöstlich von Lyon, zwischen Jura und Saône). EIn unverkennbares Merkmal dieser Hühnerrasse sind seine blauen Beine und Füsse ("pattes bleues"), welche zusammen mit dem roten Kamm und dem schneeweissen Gefieder die Nationalfarben Frankreichs wiedergeben. Die gesamte Aufzucht und die Schlachtung sind stark reglementiert. So müssen die blauen Füsse z.B. innerhalb einer vorgeschriebenen Farbskala bleiben, um mit dem Gütesiegel "AOC" ausgezeichnet werden zu dürfen.
Ein Bressehuhn wird stets im Freien gehalten und dabei hat jedes Tier mindestens 10m2 Platz für sich alleine. Gefüttert werden die Tiere ausschliesslich mit regional angebautem Mais oder Buchweizen und müssen auch gleich beim Züchter geschlachtet werden.
Der enorme Platzbedarf, die kostspielige Ernährung und ein vorgeschriebenes Mindestschlachtalter von 4 Monaten schlagen sich natürlich im Preis dieses Produktes nieder.
Die Tiere werden als Küken während höchstens 5 Wochen im Stall unter Wärmelampen gehalten und erhalten ein Mischfutter. Nach dieser geschützten Lebensphase werden die Tiere ins Freie gebracht. Dabei wird das Mischfutter reduziert und durch Zerealien (vorwiegend Mais) und Milch ersetzt. Nun werden die Tiere während mindestens 9 Wochen in absoluter Freiheit gelassen und sie können sich in riesigen Gehegen frei bewegen. In dieser Zeit setzt das Poulet sein feines, unverkennbares Fleisch an. Dies dank der Bewegung und der natürlichen Ernährung, welche nun auch noch aus Schnecken, Würmern, Larven, Insekten, Gräsern und Kräutern beseht.
In der letzten Phase der Zucht werden die Tiere eingefangen und in einen dunklen, ruhigen Raum gebracht. Dort werden ihnen die Erkennungsringe an den Füssen angebracht. Danach werden den Tieren die Nägel geschnitten, damit sich die Hühner nicht kratzen können und werden dann in hölzerne Reihenställe gebracht. Dort werden die Tiere in den letzten 8-10 Tagen mit einem teigigen Futter ernährt, welches aus in heissem Wasser angerührtem Mais besteht und mit Milchpulver oder Kuhmilch ergänzt wird. In dieser Zeit setzt das Poulet ein gesundes Fett an, was am Ende entscheidend für die Produktequalität ist.
Bei der Schlachtung ist es undenkbar, dass das Bressehuhn in Einzelteile zerlegt wird. Nur ein ganzes Huhn mit Kopf und Füssen kann ein Bressehuhn sein und muss dazu mit dem Fussring und der Etikette des Schlachthofs ausgezeichnet sein. Am Kopf und am Hals bleiben die Federn am Tier, damit der Konsument den roten Kamm und die weissen Federn überprüfen kann. Da auch die blauen Füsse am Tier bleiben, weiss man somit immer, dass man ein originales Bressehuhn vor sich hat. Erfüllen einzelne Tiere aus dem Schlachthof nicht sämtliche Kriterien, werden diese deklassiert und dem Züchter zum Rückkauf angeboten. Mittlerweile kann man die Bressehühner allerdings auch küchenfertig ("pfannenfertig") beziehen und dann sind nur noch die blauen Füsse am Tier, um dem Konsumenten den Siegelring präsentieren zu können.
Die Bressehühner wurden in dieser Region bereits im 12. Jahrhundert als beliebtes Produkt in zahlreichen Dokumenten erwähnt. Ab dem 19. Jahrhundert begann man das "Poulet de Bresse" als regionales Produkt zu fördern. In Frankreich gab es schon damals regionale Geflügelwettbewerbe bei welchen praktisch immer die Bressehühner als Sieger hervorgingen. Ermutigt von diesen Erfolgen nahm die Region Bresse im Jahre 1864 am nationalen Schlachttierwettbewerb in Paris teil und setzte sich am Ende gegen über 2'000 Stück Geflügel durch! Nach diesem Sieg hatte das Bressehuhn die Hauptstadt erobert, womit der Grundstein zum Ruhm dieser Tiere gelegt wurde. Dann, im Jahre 1904, wurde der Bresse Club gegründet, mit dem Ziel, einen Rassestandard aufzustellen und die Zucht in dieser Region voranzutreiben.
Da es natürlich nicht lange dauerte bis die ersten Betrugsfälle von unzulässig deklarierten Bressehühner auftauchten, wurden die Hühner ab dem 20. Jahrhundert mit einem Aluminiumclip an den Fussen versehen, welcher bis heute für die Echtheit dieses Produktes steht.
Info
ganz, ohne Kopf, ausgenommen, küchenfertig ("pfannenfertig")
in Schale, unter Schutzfolie
Label/Zertifizierung: AOC
Herkunft: Frankreich
Aufbewahrung: gekühlt